0.10 - Der letzte Wunsch by Sapkowski Andrzej

0.10 - Der letzte Wunsch by Sapkowski Andrzej

Autor:Sapkowski, Andrzej [Sapkowski, Andrzej]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy/Sci-Fi
ISBN: 3423209933
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-05-04T22:00:00+00:00


III

». .. Fluch«, fuhr Duny fort und rieb sich dabei die Schläfen. »Von Geburt an. Ich habe nie erfahren, was der Grund war, wer mir das angetan hat. Von Mitternacht bis zum Morgengrauen ein normaler Mensch, vom Morgen an ... ihr habt gesehen, was. Akerspaark, mein Vater, wollte es geheim halten. In Maecht sind die Leute abergläubisch, Zauberei und Flüche in der Königsfamilie hätten für die Dynastie verhängnisvoll sein können. Einer von Vaters Rittern brachte mich vom Hofe weg, zog mich auf, zu zweit wanderten wir durch die Welt, ein fahrender Ritter mit seinem Knappen, dann, als er starb, zog ich allein weiter. Ich weiß nicht mehr, von wem ich hörte, dass mich ein Überraschungskind von dem Fluch befreien könnte. Kurz darauf begegnete ich Roegner. Den Rest wisst ihr.«

»Den Rest wissen wir, beziehungsweise können wir uns denken.« Calanthe nickte. »Vor allem, dass du die mit Roegner vereinbarten fünfzehn Jahre nicht abgewartet und meiner Tochter schon vorher den Kopf verdreht hast. Pavetta! Seit wann?«

Die Prinzessin senkte den Kopf und hob einen Finger.

»Also bitte. Du kleine Zauberin. Direkt unter meinen Augen! Wenn ich erst herausfinde, wer ihn nachts ins Schloss gelassen hat! Wenn ich mich erst mit den Hofdamen befasse, mit denen du Schlüsselblumen pflücken gegangen bist. Schlüsselblumen, verdammt! Und was soll ich jetzt mit euch machen?«

»Calanthe . . .«, begann Eist.

»Gemach, Tuirseach. Ich bin noch nicht fertig. Duny, der Fall ist sehr verwickelt. Du bist seit einem Jahr mit Pavetta zusammen, und was? Nichts. Das heißt, du hast dem falschen Vater das Gelübde abgenommen. Die Vorsehung hat dich gefoppt. Welch eine Ironie, wie der hier anwesende Geralt von Riva zu sagen pflegt.«

»Zum Teufel mit Vorsehung, Gelübden und Ironie.« Duny verzog das Gesicht. »Ich liebe Pavetta, und sie liebt mich, nur das zählt. Königin, du kannst dich unserem Glück nicht in den Weg stellen.«

»Ich kann, Duny, und ob ich kann.« Calanthe lächelte eines ihrer untrüglichen Lächeln. »Du hast Glück, dass ich nicht will. Ich bin dir etwas schuldig, Duny. Für jene Sache, du weißt. Ich war entschlossen ... Ich muss dich um Verzeihung bitten, und das tue ich gar nicht gern. Also gebe ich dir Pavetta, und wir sind quitt. Pavetta? Hast du es dir nicht vielleicht anders überlegt?«

Die Prinzessin verneinte mit heftigem Kopfschütteln.

»Danke, Herrin. Danke.« Duny lächelte. »Du bist eine weise und großmütige Königin.«

»Zweifellos. Und eine schöne.«

»Und eine schöne.«

»Ihr könnt beide in Cintra bleiben, wenn ihr wollt. Das hiesige Volk ist nicht so abergläubisch wie in Maecht und wird sich schnell daran gewöhnen. Übrigens warst du sogar als Igel ganz sympathisch. Du weißt, dass du vorerst nicht mit dem Thron rechnen kannst. Ich gedenke noch eine Weile zu regieren, an der Seite des neuen Königs von Cintra. Der edle Eist Tuirseach von Skellige hat mir einen gewissen Antrag gemacht.«

»Calanthe . . .«

»Ja, Eist, ich bin einverstanden. Ich habe nie zuvor eine Liebeserklärung gehört, während ich in den Trümmern des eigenen Thrones am Boden lag, aber ... Wie hast du gesagt, Duny? Nur das zählt, und es soll sich lieber niemand meinem Glück in den Weg stellen, ich rate es im Guten.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.